Meinung: Ilija Scherer zur Gründung der AfD Jugendorganisation in Gießen

„Für die Freiheit – auch wenn’s wehtut

Gießen wird nächstes Wochenende das Hauptthema in den bundesweiten Nachrichten werden. Der Grund ist bekannt: In den Hessenhallen soll die neue AfD-Jugend gegründet werden.

Wenn man sieht, wer so kandidiert, kann man sagen: Die neue Organisation wird ihrem Vorgänger in Sachen Rechtsextremität und Faschismus gerecht. Es wird eine Organisation sein, die ich zutiefst verabscheuen werde und nichts mit der zutun haben will.

Aber: Die AfD ist demokratisch gewählt. Und als solche hat sie auch das Recht, sich eine Jugendorganisation zu geben. Es tut weh, dass dies ausgerechnet in Gießen passiert. Aber frei sind auch die Personen, die sie ablehnen. Denn die Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit gilt für jeden.

Genauso begrüße ich es, wenn sich viele aus dem demokratischen Spektrum verbal dagegen wollen und zeigen wollen, dass Gießen offen ist. Die sollten auch die Möglichkeit haben, dies in nächster Nähe zu tun, also in der Weststadt. Natürlich nur solange dabei niemand blockiert wird, denn zum einen wird dadurch die Freiheit derer eingeschränkt, die hier eine Vereinigung gründen will. Und sind wir mal ehrlich, eine erfolgreiche Blockade wird allein der AfD helfen, die dann berechtigt die Opferrolle einnehmen wird.

Ich rufe alle Versammelnden auf: Gebt eurem Ärger eine Stimme! Lasst aber auch den anderen Personen ihre Freiheit! Und an die Stadt: Lasst die Protestierenden da, wo sie hinwollen, und ihre Adressaten sie hören können, denn: Freiheit ist nicht verhandelbar – auch wenn’s wehtut!“

Ilija Scherer
Stellvertretender Kreisvorsitzender für Finanzen